Die Wasserbomber kommen oder Legendäre Wasserbomber
nach Sinsheim und Speyer

Sechs auf einen Streich
Die Flugzeuge vom Typ Canadair CL 215 waren ein Segen für die Menschen in Südeuropa. Immer wieder, wenn es im Sommer lange sehr heiß war, wurden ganze Dörfer durch verheerende Waldbrände bedroht, die früher kaum noch gelöscht werden konnten. Erst in den 60iger Jahren, als die Löschflugzeuge mit den waghalsigen Piloten das Löschen der Waldbrände übernahmen, gab es wieder Hoffnung bei den riesigen Waldbränden.

Transport der Phantom
Historische Fracht
Interview
Bilder
Die Amphibienflugzeuge konnten über dem Wasser schwebend in wenigen Sekunden Wasser aufnehmen und dieses über den brennenden Wäldern abwerfen. So konnten die Flugzeuge tausende Liter Wasser in die Wälder bringen, um die gefährlichen Brände zu löschen.
Zwei dieser legendären Wasserbomber vom Typ Canadair CL 215 werden sind in den Technik-Museen Sinsheim und Speyer zu bewundern . Im Sommer war die Crew des Technikmuseums mit Museums-Chef Hermann Layher und Geschäftsführer Michael Walter auf dem Heimatflughafen der Amphibienflugzeuge in Marseille, um die 2 Flugzeuge zu besichtigen und zu vermessen.
Die Techniker des Museums sind absolute Spezialisten. Es gibt weltweit keine Mannschaft, die mehr verschiedene Flugzeuge zerlegt, restauriert und wieder zusammengebaut hat. Gemeinsam mit der Spedition Kübler aus Schwäbisch Hall wurde eine Studie erstellt, wie man die Flugzeuge günstig und einfach zerlegen, transportieren und auch wieder sicher für den Museumsbesucher darstellen kann.
Kurz vorher wurde eine ausgediente CL 215 von den Profis der Canadair nach Kanada abtransportiert. 5 französische Spezialfahrzeuge wurden von den Kanadiern gebucht, um alle Teile eines einzigen Flugzeugs zum Hafen Marseille zu bringen. Die Museumstechniker wollten mit der Spedition Kübler eine wesentlich günstigere Lösung darstellen. Auf nur 4 Spezialfahrzeuge von Kübler sollten die 2 Wasserbomber verladen werden. Zusätzlich sollte noch ein Normalfahrzeug für die Motoren gechartert werden.
Mit diesen Daten im Gepäck und einem Kaufvertrag für die 2 Flugzeuge, flog die Crew wieder nach Hause, um alle Vorbereitungen für die Zerlegung und den Transport zu treffen. Transporte dieser Größenordnung sind in Frankreich sehr schwierig auszuführen, weil die Tieflader nicht auf die Autobahn dürfen und die Transporte deshalb auf der Route National mit den unzähligen Kreisverkehren stattfinden muss. Jedes Spezialfahrzeug muss von Begleitfahrzeugen und von einer Motorradstaffel der französischen Polizei begleitet werden.
Kübler beantragte die notwendigen Genehmigungen und die Museumsmannschaft um Holger Hamann zerlegte die Flugzeuge in die geplanten Einzelteile. Das Zerlegen unter den strengen Sicherheitsvorschriften der französischen Luftfahrtbehörden, war eine zeitraubende und schwierige Arbeit. Trotzdem konnte der Zeitplan eingehalten werden und die 4 Tieflader plangemäß verladen werden.
Die 4 Fahrer von Kübler mit Erfahrung auf den Strecken nach Südeuropa meisterten die vielen Probleme unterwegs mit der üblichen Routine. Besonders problematisch waren die engen Ortsdurchfahrten von Orange und Avignon. Innerhalb einer Woche konnte der komplette Transport inclusive Leerfahrt abgewickelt werden. In den Museen Sinsheim und Speyer angekommen, wurden die Flugzeuge von dem Kranpartner Scholpp entladen.
Das Museumsteam hat die Flugzeuge inzwischen zusammengebaut und renoviert derzeit die neuen Stars der einzigartigen Flugzeugausstellung.
Ähnlich wie auch die Concorde, wird auch der legendäre Wasserbomber einen begehbaren Platz auf einer großen Museumshalle bekommen. Museums-Chef Hermann Layher zeigt seinen Besuchern die Ausstellungsstücke so, wie diese auch früher von dem Betrachter wahrgenommen wurden; in der Luft schwebend.

Auch die Technik, wie die Flugzeuge das Wasser aufnahmen und wieder abwarfen, kann der Museumsbesucher bei den Ausstellungsstücken genau beobachten. Der Wahrheitsgehalt der Gerüchte, dass nach den Löschungsarbeiten, manchmal Taucher in den verkohlten Wäldern gefunden wurden, kann von dem interessierten Besucher nach der Besichtigung der Flugzeuge selbst beurteilt werden.
Küblerteam von links:
Deuber, Werner
Grassi, Ronald
Schwarz, Jürgen
Weber, Erich